Einmal im Jahr, wenn die Erntezeit sich dem Ende neigt, heißt es: „They’re back!“ – die Toten kommen zu Besuch! Nach altmexikanischem Glauben kein Grund zum Gruseln, sondern es ist Zeit zum Feiern. Mit Musik, Tanz und köstlichem Essen begegnen sich die Lebenden und Toten in einem fröhlichen Wiedersehen. Der Día de los Muertos ist also kein trauriger Tag, sondern mehr „Fiesta à la Coco“ – bunt, laut und voller Leben! Du denkst, du kennst schon alles über diese legendäre Fiesta? Zeit, dein Wissen zu testen und ein paar Fun Facts auszugraben, die nicht jeder kennt!
Back to the roots
Die Wurzeln des Día de los Muertos reichen viel weiter zurück als die Kolonialzeit. Schon die Azteken und andere präkolumbianische Völker Mexikos ehrten ihre Toten in Ritualen. Die Vorstellung, dass der Tod zum Lebenskreislauf gehört und der Übergang in eine andere Welt, war tief in ihrer Kultur verwurzelt. Es war kein Grund für Trauer, sondern ein Moment des Respekts, der Dankbarkeit und der Freude, um die Erinnerung an die Verstorbenen zu feiern.
Triad of good vibes
Aufwändig gestaltete Altäre (spanisch: Ofrendas) sind nicht nur eine Hommage an verstorbene Angehörige. Sie spiegeln auch den kosmischen Dreiklang wider: Unterwelt, Erde und Himmel. Jedes Stockwerk des Altars repräsentiert eine dieser Welten und wird liebevoll mit symbolischen Objekten geschmückt – von Kerzen und Blumen bis hin zu Früchten und Fotos der Verstorbenen. Im Laufe des Festes nehmen die Altäre immer mehr Gestalt an, denn Familienmitglieder sind eingeladen, ihre Gaben für die Verstorbenen darzureichen und so ihre Erinnerungen lebendig zu halten.
Flower Power
Die intensiv leuchtenden Ringelblumen (spanisch: Cempasúchil) sind nicht nur Dekoration. In der mexikanischen Tradition glaubt man, dass der Duft dieser Blumen die Seelen der Verstorbenen zurück zur Erde führt. Sie wirken wie ein spiritueller Kompass, dessen leuchtende Farbe für die zurückkehrenden Seelen besonders gut sichtbar sein soll.
Links: Ein liebevoll gedeckter Altar voller Erinnerungen und Gaben – die Ofrenda verbindet Generationen. (Foto via Pexels, Bruno Cervera) Rechts: Farbenfroher Totenkopf, traditionell bemalt zum Día de los Muertos – ein Symbol der Erinnerung und Feier, das die Vergänglichkeit des Lebens und die Verbundenheit mit den Verstorbenen ausdrückt. (Foto via Pexels, Chaita Astic)
Lunchtime
Essen spielt eine riesige Rolle beim Día de los Muertos, und die Altäre sind reichlich mit Leckereien gedeckt – von Tamales über Pan de Muerto bis hin zu Süßigkeiten in Totenkopfform. Aber Achtung: Das Essen ist nicht für die Lebenden! Es ist eine symbolische Gabe für die Verstorbenen. Erst nachdem die Seelen gespeist haben, dürfen sich die Lebenden bedienen.
One big family
Der Día de los Muertos ist nicht nur eine Gelegenheit, verstorbene Familienmitglieder und Freunde zu ehren. Viele Menschen richten spezielle Altäre für verstorbene Haustiere ein, um die Freude und die besonderen Momente, die sie geteilt haben, zu feiern. Diese Altäre sind oft mit Spielzeug, Lieblingssnacks und Fotos der Tiere geschmückt. Darüber hinaus gibt es Altäre, die Künstler, Schriftsteller und andere inspirierende Persönlichkeiten würdigen. Zum Beispiel wird oft an große mexikanische Künstler wie Frida Kahlo oder Diego Rivera gedacht, deren Werke und Leben weiterhin viele Menschen inspirieren. Ihre Altäre sind häufig mit Bildern, Blumen und symbolischen Gegenständen dekoriert, die ihre Kunst und ihr Vermächtnis widerspiegeln.
The power of colour
Die Farben beim Día de los Muertos sind nicht willkürlich gewählt, sondern tragen tiefere Bedeutungen. Weiß symbolisiert Reinheit und Hoffnung und wird verwendet, um die Seelen der Verstorbenen zu ehren. Rot steht für das Blut des Lebens und die Kraft der Liebe, die die Verbindung zwischen den Lebenden und den Verstorbenen verdeutlicht. Auch Gelb, das die Freude am Leben repräsentiert, sowie Lila, das für Trauer und Respekt steht, spielen eine wichtige Rolle. Diese Farben laden die bunteste Dekoration mit symbolischer Tiefe auf und erzählen Geschichten, die die Erinnerung an die Verstorbenen feierlich und hoffnungsvoll lebendig halten.
We are all equals
Die eleganten Skelette, die du von Paraden und Festen kennst, tragen den Namen La Catrina. Ursprünglich von dem Künstler José Guadalupe Posada erschaffen, stellt sie eine Dame der Oberschicht dar, die in einem prunkvollen Kleid gekleidet ist. La Catrina symbolisiert die Vergänglichkeit des Lebens und erinnert uns daran, dass der Tod alle Menschen, unabhängig von Reichtum oder gesellschaftlichem Status, gleich macht. In ihrer auffälligen Eleganz zeigt sie, dass materielle Besitztümer im Angesicht des Todes keine Bedeutung haben. Die Figur verkörpert auch den mexikanischen Humor im Umgang mit dem Tod und ermutigt dazu, das Leben zu feiern, während man gleichzeitig die Unvermeidlichkeit des Todes akzeptiert.
Links: In Paraden zeigen Feiernde ihre Hingabe und verkleiden sich wie hier als Skelettdame La Catrina. (Foto via Pexels, Rojas Arturo) Rechts: Die ganze Familie ist Teil der Feierleichkeiten. (Foto via Pexels, Jhovani Morales)
Honor, don’t haunt
Obwohl der Día de los Muertos, besonders außerhalb Mexikos, mit Halloween gleichgesetzt wird, sind die beiden Feste grundverschieden. Während Halloween vor allem mit gruseligen Elementen und Schreckensbildern spielt, ist der Tag der Toten ein freudiges Fest des Lebens und der Erinnerung. Es gibt also keinen Raum für Horrorclowns oder Jump Scares.
Groovin' with the ghosts
Musik ist ein wesentlicher Bestandteil der Feierlichkeiten. Die sanften Klänge traditioneller Instrumente begleiten die Eröffnungs- und Schlusszeremonien an jedem Festtag. Rasseln, Schellen und Muschelhörner rufen die Seelen der Verstorbenen herbei und heißen sie willkommen. Zudem lädt die fröhliche „Banda“-Musik zum Tanzen ein und bringt eine festliche Stimmung.
Three days, endless memories
Die Feierlichkeiten beginnen am Abend des 1. November, an dem viele Menschen mit ihren Vorbereitungen für den Día de los Muertos starten. An diesem Abend wird oft auch den verstorbenen Tieren gedacht. Am 1. November, dem Día de los Inocentes, gedenken die Familien der Seelen verstorbener Kinder. Dieser Tag ist geprägt von Liebe und Freude, wobei die Altäre mit bunten Spielsachen, Süßigkeiten und den Lieblingsspeisen der Kinder geschmückt werden, um ihre Geister willkommen zu heißen und ihre Unschuld zu feiern. Im Gegensatz dazu ist der 2. November den Erwachsenen gewidmet und bringt eine etwas ernstere Stimmung mit sich.
Beyond Colorful Skeletons
Der Día de los Muertos ist nicht einfach ein „mexikanisches Halloween“. Es ist ein tief verwurzeltes, spirituelles Fest, das auf die Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten setzt und dabei Lebensfreude, Farbenpracht und tiefe Symbole miteinander verknüpft.